Hörstationen rund um die Leinepolder
Seit Anfang Oktober 2020 gibt es sieben Hörspiele rund um die Leinepolder, die sich draußen mit dem Smartphone oder dem Tablet per QR-Code aufrufen lassen. Die Codes und weitere Hinweise sind an den Hörstationen durch Schilder für den Besucher sichtbar. Eines dieser Hörspiele beschäftigt sich mit dem Schutzgebiet selbst. Sechs weitere, die bestimmten Beobachtungsplätzen zugeordnet sind, stellen diese sowie die Ortschaften in der Nähe und natürlich die Natur der Leinepolder vor, darunter seltene Vogelarten. Diese Hörspiele sind jeweils zwischen etwa zweieinhalb und maximal vier Minuten lang. Neben spannenden Fakten sind in ihnen beispielsweise Vogelstimmen zu hören. Als klangliche Untermalung gibt es ein Musikstück, das exklusiv für dieses multimediale Projekt komponiert worden ist.
Wer zwar ein Handy hat, aber kein mobiles Internet, kann die unter dem Motto "Geschichte, Schutz und Natur" stehenden Hörspiele trotzdem anhören. Unter der deutschen Festnetznummer 05561/9229000 sind die Beiträge rund um die Uhr verfügbar. Dafür muss einfach über die Tastatur des Telefons die Nummer des gewünschten Hörspiels eingegeben werden - und schon geht es los. Abgesehen von den Kosten für den individuellen Anruftarif fallen dafür keine weiteren Gebühren an.
Selbstverständlich stehen Ihnen die Hörspiele ebenso auf dieser Seite zur Verfügung, Sie können sie weiter unten aufrufen.
Mit diesem interaktiven Angebot wird für all jene Naturinteressierten, die die Leinepolder auf eigene Faust erkunden, ein modernes Informationssystem angeboten, von dem nicht nur Menschen mit Seheinschränkungen profitieren.
Falls Sie Fragen zum Audio Guide haben, schreiben Sie uns bitte an info@naturscouts-leinetal.de.
Das im Auftrag der Naturscouts Leinetal von m s [ i ] montag schulz ingenieure partnerschaft umgesetzte Projekt wird von der AKB Stiftung der Familie Büchting, den Firmen Scheele-Druck und Hoppert aus Einbeck, dem Ortsrat der Ortschaft Northeim-Hollenstedt sowie den Stadtwerken Einbeck unterstützt.
Der Leinepolder (Hörstation Nr. 11)
Die Rhume und die Bölle fließen südlich von Hollenstedt in die Leine, was zuweilen zu erheblichen Wassermassen ührt. Um die Region zwischen Einbeck und Northeim vor Hochwasser zu schützen, wurden die Leinepolder gebaut. Sie können bei Bedarf nach und nach geflutet werden und bewahren so die Orte vor Hochwasser. Gleichzeitig sind sie ein wichtiger Lebensraum nicht nur für seltene Vogelarten. Seit 2001 ist dieser Teil des Leinetals ein Europäisches Vogelschutzgebiet.
Kiebitz Fleck (Hörstation Nr. 13)
Der Kiebitz Fleck ist ein besonderer Ort. Er bietet einen perfekten Ausblick auf den Polder I, der mehrmals im Jahr geflutet wird. Diese naturnahe Flusslandschaft aus Menschenhand ist aufgrund ihres Vogelreichtums von internationaler Bedeutung. Neben Singvögeln, Enten und Gänsen lässt sich dort mitunter auch der Kiebitz blicken. In den vom Beobachtungspunkt aus einsehbaren Feuchtwiesen des Polders 1 brütet er regelmäßig.
Geschiebesperre (Hörstation Nr. 15)
Die Geschiebesperre schützt die Leinepolder davor, dass sich zu viele Flusssedimente in ihnen ablagern. Einst war hier ein ausgebaggerter Kiessee, der längst zum Flachwassergebiet geworden ist und heute zahlreichen Vogelarten den idealen Lebensraum bietet. Fast 60 Spezies brüten dort, rund 200 Arten rasten während des Vogelzugs.
Großer Vogelsee (Hörstation Nr. 17)
Rückt der Mensch mit Baggern an, ist das häufig schlecht für die Natur. Wird dabei mit Weitblick gehandelt, kann aus einem ehemaligen Kiesabbaugebiet jedoch ein Wasservogelparadies werden. Dafür steht der Große Vogelsee in Northeim. Hier lassen sich das ganze Jahr über von einer Beobachtungswand aus die Vögel störungsfrei betrachten.
Salzderhelden (Hörstation Nr. 12)
Im Namen des Ortes Salzderhelden steckt ein Hinweis auf ein einstmals sehr wichtiges Handelsgut: Salz. Die Sole, die sich im Boden befand, wurde unter für die damalige Zeit enormem technischem Aufwand gefördert und zu Salz verarbeitet. Zum Schutz des wichtigen Handelsgutes wurde sogar eine Burg, die Heldenburg, gebaut, deren Reste noch heute über dem Ort zu besichtigen sind. Inzwischen ist das 116 Meter lange Abschlussstauwerk an der Leine das größte technische Meisterwerk.
Beobachtungsturm Immensen (Hörstation Nr. 14)
Von diesem Beobachtungsturm aus kann der Blick weit über die Landschaft schweifen. Bestens im Fokus hat man von dort aus den südlichen Teil des Polders I, wo es häufig von Vögeln nur so wimmelt. Vor allem seltene Wiesenvogelarten sind hier zu Hause, unter ihnen der Wachtelkönig. Über die umliegende Gegend gibt es außerdem interessante mythische Erzählungen über einen kopflosen Reiter und schwarze Hunde.
Hollenstedt (Hörstation Nr. 16)
Schon seit der mittleren Steinzeit siedeln Menschen in der Gegend von Hollenstedt, das um 900 erstmals namentlich erwähnt wurde. In dem Ort gibt es noch heute eine Straße namens Mühlenweg, obwohl die eigentliche Mühle längst nicht mehr existiert. Sie war lange Zeit von enormer Bedeutung für das gesamte Leinetal, beispielsweise für die Stromversorgung.